Dienstag, 27. März 2018

27. März 1918


„Die nächtliche Wegnahme von Aveluy gelang nicht, auch rechts und links des Regi-mentes setzten sich die Engländer mit Maschinengewehren heftig zur wehr.
Das II. Bataillon trat als vorderstes zum Sturm auf Aveluy um 11 Uhr abends an. Die Artillerievorbereitung erwies sich als ungenügend, außerdem hatte der Gegner den Ost-rand von Aveluy, besonders den Schloßpark und die Kirche, stark besetzt. Es gelingt dem II. Bataillon nicht, in das Dorf einzudringen.
Rechts davon war es dem III./247 anfänglich gelungen, in den Wald von Aveluy einzudringen, mußte sich aber bald vor überlegenen feindlichen Kräften wieder auf das Ostufer der Ancre zurückziehen. Der Wald von Aveluy war von feindlichen Maschinen-gewehren in gut versteckten Nestern stark besetzt.
Während der Nacht gelang es wohl, durch Heranführen von Patrouillen mehrere M.-G.-Nester festzustellen, aber ein Eindringen in die Ortschaft erwies sich als zu schwierig.
Schon war beabsichtigt, das Regiment 248 auf den am 27. März morgens vom Regiment 247 genommenen Ancre-Übergang anzusetzen, da gelang es dem II. Bataillon um die Mittagsstunde in den Ostrand von Aveluy einzudringen und durch die Ortschaft durch-zustoßen. Um 1.10 Uhr nachmittags ist das Bataillon im Besitz von Aveluy. Das II. Bataillon besetzt den Westrand, III. Bataillon mit der Stoßbatterie (1./Res.-Feldart.-Regt. 54) wird in den östlichen Teil nachgezogen, das I. Bataillon ist Reserve bei Ovillers la Boisselle. Der Gegner hält noch die Höhe westlich Aveluy mit Maschinengewehren und bestreicht den westlichen Dorfrand und die Straße.
In den späten Nachmittagsstunden gelingt es dem II. Bataillon, das auf Befehl des Regi-mentsführers nach der Höhe westlich Aveluy vorzustoßen hatte, diese Höhe zu nehmen und sich bei der wegspinne zwischen Aveluy und Bouzincourt festzusetzen. Das III. Bataillon setzt seine Kompagnien gegen den Westrand des Waldes von Aveluy an, dringt in den Wald ein und stößt im Walde auf verschiedene M.-G.-Nester, die sich zunächst hartnäckig wehren. Bald jedoch geben die Engländer hier den Widerstand auf und ziehen sich fluchtartig zurück. 70 Gefangene und 5 Maschinengewehre werden am Abend eingebracht.
Dem Regiment 247 gelingt es nicht, im Walde auf gleiche Höhe vorzudringen; hier war der Widerstand des Feindes zu stark.
Beim Sturm im Walde waren vom III. Bataillon die Leutnants Lohrmann, Kompag-nieführer der 11. Kompagnie, und Gailing von der 12. Kompagnie, sowie die Offizier-stellvertreter Schweizer (10.) und Geiger (12.) und eine Anzahl von Unteroffizieren und Mannschaften gefallen, mehrere verwundet worden.ׅ“


aus: „Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 248 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1924

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