„Inzwischen
war genügend Artillerie und Munition eingetroffen, so daß am 28. März der
Angriff nach Artillerievorbereitung fortgesetzt werden konnte.
In
der Nacht wurde das Regiment zum Angriff aufgebaut. Nach etwa zweistündigem
Artilleriefeuer traten 8.30 Uhr vormittags 3 – 4 Divisionen zum Angriff an.
Nach kurzem Feuergefecht wurde der Graben gestürmt und vom Regiment etwa 150
Englän-der gefangen. Weiter ging es bis an die Straße Hénin-sur-Cojeul –
Neuville – Vitasse. Dort kam der Angriff zum Stehen. Die englische Artillerie
war scheinbar noch im Stellungswechsel begriffen; sie schoß kaum. Dafür bekamen
die Angreifer starkes M.-G.-Feuer aus großer Entfernung, ohne daß es möglich
war, die Schützen zu finden und zu bekämpfen. Besonders viel Verluste
verursachte ein Engländernest auf der Höhe am rechten Flügel des Regiments,
dessen Besatzung sich außerordentlich tapfer wehrte und aushielt, bis sie von
unserer Begleitbatterie hinausgeschossen wurde. Gegen Abend verstummte das
Feuer, der Gegner baute ab. Das Regiment ordnete die Verbände; II. und III.
Bataillon wurden zu einem Bataillon unter Führung des
Oberleutnants Stark zusammengesetzt und blieb die Nacht über in der erreichten
Stellung. Das Regiment hatte am 24. und 28. März besonders durch M.-G.-Feuer
schwer gelitten. 37 Offiziere und 1000 Mann hat es an diesen beiden
Gefechtstagen verloren. Darunter zwei Bataillonskommandeure (Hauptmann Irle tot
und Major Benzinger verwundet) und fast alle Kompagnieführer. So seiner besten
Führer und fast der Hälfte seiner Mannschaften beraubt, war das Regiment nicht
mehr verwendungsfähig und mußte als Divisions-reserve herausgezogen werden.
Die
große Offensive hat hier an dieser Nebenfront ihren Abschluß gefunden; der
Stel-lungskrieg begann wieder.ׅ“
aus: „Das Württembergische
Reserve-Inf.-Regiment Nr. 121 im Weltkrieg 1914–1918“ Stuttgart, 1922
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