„Von
R. 120 standen 2 Bataillone in vorderer Linie, eines in Reserve. Es begann
sofort den Bau richtiger, zusammenhängender Stellungen; die von den Leuten
einzeln herge-stellten sogenannten Fuchslöcher, Einbauten in Granattrichter,
wurden nach Möglichkeit miteinander verbunden. Der schöne Traum von einer
Offensive unter Beteiligung der 204. Division war wieder einmal ausgeträumt,
das Erwachen aus ihm war Schützengra-benkrieg schlimmster Art. Das feindliche Artilleriefeuer
aber ging weiter, die Franzosen streuten alles ab und zwar in der ebenso
gründlichen als auch ausgiebigen Art, wie sie weder den Engländern, noch den
Deutschen, sondern eben nur ihnen, den Franzosen, eigen war. Im Regiment
behauptete man, die französische Artillerie könne es riechen, wo, unsichtbar
für sie, ein Deutscher stehe.
Unsere
Verluste waren dementsprechend schwer und nahmen erst ab, als der Bau der
Deckungsarbeiten gute Fortschritte gemacht hatte. Oft aber war das Bauen durch
das feindliche Feuer behindert und auch die kleiner werdenden Verluste
summierten sich von Tag zu Tag in bedenkliche Höhe.
In
Sauvillers brachen die Keller unter den feindlichen Granaten zusammen. Am 8.
April geschah dies auch mit demjenigen, der als Sanitätsunterstand diente. Die
Verwundeten, die sich mehr oder weniger hilflos da unten befanden, wurden
verschüttet. Die anwe-senden beiden Ärzte konnten gerettet werden. Doch schon
nach 2 Tagen, am 10. April, wiederholte sich dieselbe Geschichte mit dem neuen
Sanitätskeller. Diesmal fanden auch beide Ärzte, Stabsarzt Dr. Dulk und
Oberarzt Dr. Engels, ihren Tod.“
aus: „Das Württembergische
Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 120 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1920
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