„Am
14. April wurde ein genauer Ablösungsplan für den Regimentsabschnitt
ausgege-ben, nachdem die Bataillone in jedem Unterabschnitt je 8 Tage, dann 4
Tage in Reserve eingesetzt waren.
Die
Kompagnien sollten jeweils vor Mitternacht, Maschinengewehre, Minenwerfer und
Nachrichtenmittel in den frühen Morgenstunden abgelöst werden.
Leutnant
Katz, Führer der 10. Kompagnie, wurde gleich in der ersten Nacht verwundet –
Hauptmann d. R. Reiff übernahm am 14. die Führung des II. Bataillons.
Die
Stellung war sehr ungünstig. Der Brückenkopf konnte bei seiner geringen Tiefe
vom Gegner. der die beherrschenden Höhen westlich der Ancre fest in seiner Hand
be-halten hatte, überall eingesehen werden. Der breite, sumpfige Ancre-Grund lag
als schwer zu überschreitendes Hindernis zwischen den Kampf- und
Reservetruppen. Ähn-lich unvollkommen, wie die Lage, war auch der Ausbau der
Stellung, wenn man über-haupt von einer Stellung reden konnte. Was vorhanden
war, waren Schützenlöcher, die sich die Angriffstruppen in den Stürmen der
vorhergehenden Wochen geschaffen hatten.
In
altbewährter Weise setzte hier die Arbeit des Regiments mit größtem Nachdruck
ein. Mit allen Mitteln wurde der Ausbau der Stellung betrieben. Dem von allen
Vorgesetzten anerkannten unermüdlichen Fleiße der Mannschaften, den dauernden
Mahnungen alle Führer, angespornt durch den rastlosen Eifer des neuen
Regimentskommandeurs, Major Melsheimer, gelang es denn auch bald, in vorderer
Linie kleine schmale Gräben und splittersichere Unterstände zu schaffen. Am
Bahndamm wurde sofort mit dem Bau von Stollen begonnen, die in großer Menge
vorhandenen Hölzer – besonders Eisenbahn-schwellen – wurden von den zu diesem
Zweck herangezogenen Handwerkern der Infanterie-Pioniere zu Stollenhölzern
zurechtgeschnitten.“
aus: „Das Württembergische
Reserve-Inf.-Regiment Nr. 248 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1924
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