„Das
schlechte Wetter hielt an. Die Wegeverhältnisse wurden immer schlimmer. Die
Gegend bot in ihrer kahlen Zerstörtheit ein schreckliches Bild. Zahlreiche
Opfer forderte die Grippe. Auf eine große Offensive mit weiten Zielen hatte man
gehofft, und nun blieb man in des Wortes wahrster Bedeutung im Dreck stecken.
Kein Wunder, daß die Stimmung nicht die beste war.
Stellungskrieg
war jetzt wieder die Parole mit all seinen Schrecken. Es galt Sperr- und
Vernichtungsfeuer zu erschießen. Die nie endende Stänkerei mit der Infanterie
über Kurzschüsse ging wieder los. Damit es nicht zu langweilig wurde,
gruppierte man so und so oft um, zur restlosen Freude von Führern,
Fernsprechern und Mannschaften. Das Schreibwesen blühte. Die Stollen- und
Höhlenbewohner wurden mit Bänden von Erfahrungen und Anweisungen überschüttet.
Manchmal rochen diese stark nach Stuben-weisheit.
Allmählich
besserten sich die Verhältnisse in den Stellungen. Offiziere, Unteroffiziere
und Mannschaften griffen beim Stollenbau zu, um ein einigermaßen gesichertes
und trockenes Unterkommen zu schaffen.
Die
Verpflegung war gerade so hinreichend. Die Kriegsberichterstatter erzählten
viel von den in Bapaume erbeuteten Vorräten. Wir bekamen leider sehr wenig
davon zu se-hen.
Übel
stand es mit den Pferden. Außergewöhnliches hatten sie zu leisten. Dafür
bekamen sie immer weniger zu fressen. Die Veterinäre hatten große Sorgen.
Die
gegenseitige Artillerietätigkeit war erheblich. Auch Gas wurde viel verwendet.
Die Ziele waren die üblichen: schanzender Gegner, Batterien,
Beobachtungsstellen, Maschi-nengewehrnester, Straßen und Unterkünfte. Mit
unseren Kanonen 16 konnten wir uns ja recht anständige Entfernungen leisten,
besonders wenn C-Munition vorhanden war. Kleinere Unternehmungen hatten auf
beiden Seiten wenig Erfolg. Man war gegenseitig zu sehr auf der Hut.
Die
Mannschaften der Batterien wurden von Mitte April an im Wechsel für einige Tage
herausgezogen. Da aber die Protzenquartiere in und bei Bapaume auch kein sehr
lieblicher Aufenthalt waren, so sehnte sich alles, mal wieder ganz
herauszukommen aus der Schweinerei.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen