„Da
weitere Angriffsabsichten vorerst nicht bestanden, konnte der Abschnitt dünner
besetzt werden, ein Bataillon kam zurück in Ruhe in ein Biwak bei Contalmaison.
Von rückwärts wurden durch Lastkraftwagen Wäsche und sonstige Bedürfnisse für
die Truppe herbeigeholt. Bis jetzt war alles seit 21. März auf den geringen bei
der Offensive mitgeführten Troß angewiesen gewesen. Da Wasser in den Biwaks
völlig fehlte, so konnte die Wäsche nicht gereinigt werden, selbst wenn sonst
die Möglichkeit dazu vorhanden war.
Anderes Wasser als aus Granattrichtern gab es nicht, die von den
Engländern angelegte großzügige Wasserversorgung war von ihnen beim Rückzug
zerstört worden. Auch mit der Ruhe in dem Biwak bei Contalmaison war es nicht weit
her. Der Gegner begann täglich mehr mit weittragenden Geschützen alle
rückwärtigen Lager, in erster Linie die von ihm selbst früher gebauten, dann
aber auch alle Biwaks zu beschießen. Auch Aveluy kam immer mehr unter Feuer, am
12. April fiel hier durch Volltreffer Leutnant Goenner. Abends und in der Nacht
warfen Flieger Bomben auf den Ort und in das Hintergelände. Auch hatten die
Engländer bald heraus, wann unsere Feldküchen vorfuhren, sie störten dann
sowohl das Vorfahren, wie die Essenausgabe durch Feuerüberfälle, Verluste an
Menschen und Pferden waren die Folge. Der Weg Ovillers – Aveluy war oft die
reine Hölle, so wurden am 17. April zwei M.-G.-Bedienungen der 2. M.-G.-K.* mit
dem Material durch Volltreffer völlig vernichtet.“
aus: „Das Infanterie-Regiment „König
Wilhelm I“ (6. Württ.) Nr. 124 im Weltkrieg 1914–1918ׅ, Stuttgart 1921
*Die 2. MGK/IR 124 verzeichnet am 17. April 1918 keine Verluste
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