„Sergeant Franz Grün.
XIII.
Armeek., 27. Div. Inf.-Rgt. 124, 3. Komp.,
.gefallen
am 23. April 1918.
Franz Grün ist
geboren den 5. Dezember 1890 in Weingarten als zweites Kind des Obermüllers
Matthias Grün und dessen Ehefrau Josefa, geborene Beck. Vom 7. bis 12.
Lebensjahr besuchte er die hiesige Volksschule und machte durch seinen Fleiß
und seine Wohlgezogenheit den Lehrern Freude. Weitere vier Jahre verbrachte er
im Gymnasium des Missionsklosters Steyl in Holland. Ungern sahen ihn seine
Vorgesetzten und Stu-diengenossen aus ihrer Mitte scheiden. Er zog wieder in die
Heimat, um, seiner Neigung entsprechend, das Schlosserhandwerk zu erlernen.
Nach 3-jähriger Lehrzeit, in der er auch die städtische Gewerbeschule als
strebsamer Schüler besuchte, bestand er die Gesellenprüfung mit Note 1 und
arbeitete dann als Geselle in der Maschinenfabrik hier bis zu seiner
Einberufung zum Militärdienst am 11. Oktober 1910.
Nach 1-jähriger
Dienstzeit wurde er zum Gefreiten befördert und versah von da ab den Dienst als
Kompagnie-Schreiber. Nach Entlassung vom Militär arbeitete er wieder auf seinem
Handwerk in der Maschinenfabrik bis 30. Juli 1914. Voll Siegeshoffnung zog er
am 2. August mit dem Regiment 124 ins Feld, teilte dort mit diesem alle
Strapazen und Kämpfe, Freuden und Leiden, bis er im August 1917 zu einem
Waffenmeisterkurs nach Spandau kommandiert wurde. Von dort zurück wurde er in
die Waffenmeisterei kom-mandiert bis zum Frühjahr 1918. Im Februar genannten
Jahres wurde er, seit April 1917 Unteroffizier, zum Sergeanten befördert.
Wieder an die Front gestellt, wurde er am 22. März 1918 leicht am Kopf
verwundet. Nach 14-tägigem Aufenthalt im Feldlazarett No. 10 kehrte er zu
seinem Regiment zurück. Bei einem Nachtgefecht vom 22. auf 23. April bei Albert
wurde er am Kopf verwundet und auf dem Wege zum Verbandsplatz von einer Granate
so schwer getroffen, daß er nach kurzer Zeit verschied. Auf dem Ehren-friedhof
Aveluy ist er begraben.
45 Monate war der
tapfere Held im Feld, bis zum Tode seinen guten, christlichen Grundsätzen
getreu. Er war Inhaber des Eisernen Kreuzes II. Klasse, der silbernen
Verdienstmedaille und der Militär-Verdienstmedaille für 9-jährige Dienstzeit
und trug das schwarze Verwundeten-Abzeichen. Schönste Hoffnungen seiner
betagten Eltern hat der Brave mit ins Grab genommen.“
aus:
„Schwäbische Helden Weingarten (in Wttbg.) im Weltkrieg“, Stuttgart 1920
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