„Zunächst
mit der Bahn bis Montauban befördert, dann mit Fußmarsch nach dem berüchtigten
Combles, dann nach dem Ostrand des Mametzwaldes (jetzt nur noch niedriges
Gestrüpp), löste unsere Kompagnie die Minenwerfer-Kompagnie 401 ab. Diese lebte
in Erdhöhlen, die in den Hang eingegraben waren. Erste Arbeit unserer Kompagnie
war daher der Bau wohnlicher Hütten. Bei den dazu nötigen Erdarbeiten kamen
allerhand Dinge zutage, Konservenbüchsen, Munition, hin und wieder auch Lei-chen
verschütteter Kameraden, denen wenigstens nachher noch ein ehrenvolles Grab
bereitet wurde. Die Stellung wurde am 16. Mai übernommen. Sie lag westlich der
Straße Albert – Aveluy mit 3 nördlichen Werfergruppen Nürnberg, Augsburg und
Ulm und der südlichen Gruppe Wildbad am Westrand von Albert und war mit 8
mittleren und 4 schweren (Wildbad) Werfern bestückt. Des Engländers Artillerie
feuerte, was das Zeug hielt. Auch Gas- und Petroleum-Minen schleuderte der
Tommy in unsere Gräben. Die letzteren explodierten 2 – 4 Meter über dem Boden
und schleuderten eine bren-nende Flüssigkeit umher, die Löcher in die Gasmasken
brennen und sie dadurch un-brauchbar machen sollte. Da die Mannschafts- und
Munitionsnischen der Stellung noch nicht fertig waren, mußte noch tüchtig
miniert werden. Gekocht wurde in der Stellung selbst und die Verpflegung jede
Nacht mit der Post in einem Wagen dorthin gefahren. Es war keine leichte
Aufgabe, bei dunkler Nacht auf den im stärksten Artilleriefeuer liegen-den
Straßen die Wagen vorzubringen, die oft zerbeult und von Granatsplittern
durch-löchert ankamen. Die braven Fahrer und die Wagenbegleiter, die an Pferd
und Wagen gebunden, nicht von den Straßen abbiegen oder sich in Gräben
seitwärts decken konn-ten, mußten durch den Eisenhagel hindurch. Hierbei wurden
Fahrer Koch und Pionier Arnold schwer verwundet; letzterer starb auf dem
Hauptverbandplatz.“
aus: „Das Württembergische
Pionier-Bataillon Nr. 13 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1927
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