„Auch
am 29. Mai ging der Angriff der 7. Armee und des rechten Flügels der 1. Armee
stetig vorwärts. Starke feindliche Kolonnen, die Reims in südlicher Richtung
verließen, wurden beobachtet. So befahl 12.20 Uhr nach mittags die Division
auch für das Regiment den weiteren Angriff. 2.30 Uhr nachmittags sollte der
Vormarsch über Reims auf Maison Blanche an der Straße Reims – Epernay
angetreten werden. Artillerie-vorbereitung sollte 1½ Stunden dauern. Das Regiment
nahm das I. Bataillon in vor-derste Linie und schob durch Rechtsabmarsch das II.
Bataillon in das zweite Treffen, das III. Bataillon blieb Divisionsreserve.
Anfänglich ging der Vormarsch glatt; jedoch vor der Linie Pierquin-Ferme – La Neuvillette
stieß das I. Bataillon auf so erheblichen Widerstand, daß ohne Mitwirkung
starker Artillerie weiteres Vorgehen nicht möglich war. Auch das
Nachbarregiment 476 war vor La Neuvillette festgelaufen. Begleit-artillerie
stand nicht zur Verfügung. So raffte der Regimentskommandeur alle nur
er-reichbaren im Abschnitt befindlichen Batterien zusammen und ließ durch sie
Vernich-tungsfeuer auf starke feindliche Stützpunkte legen. Diese lagen an der
Kreuzung der Straßen Reims – Brimont und La Neuvillette – Pierquin-Ferme, an
letzterer und am Kirchhof La Neuvillette. Gegen Abend ging von der Brigade der
Befehl ein, in der er-reichten Linie zu halten. Rasch gliederte sich das
Regiment in die Tiefe, um feindlichen Gegenangriffen gewachsen zu sein. Den
rechten Teil des Abschnittes übernahm das I. Bataillon, den linken das II.
Bataillon, während das dem Regiment wieder unterstellte III. Bataillon in
Gegend Rennbahn als Unterstützung bereitgestellt wurde. Mit dem linken Nachbarregiment, das den
Südrand von Bethény erreicht hatte, wurde ebenso wie mit dem rechten vor La
Neuvillette Verbindung hergestellt.“
aus: „Das Württembergische
Infanterie-Regiment Nr. 475 im Weltkrieg“, Stuttgart 1921
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