„Der
Verlauf der vorderen Linie war hier bei Serre etwa derselbe wie vor den Kämpfen
im Juli 1915, südlich Hébuterne bis La Signy-Ferme einschließlich. Es war eine
Trich-terstellung fast ohne Unterstände, nur das Bereitschaftsbataillon hatte
einige, teilweise vom Regiment selbstgebaute Unterstände. Sonst war von den
alten Bauten und Anlagen des Regiments aus dem Jahr 1916 nichts mehr zu sehen.
Das Massengrab vom Juli 1916, die großen Küchenunterstände bei den „Fünf Weiden“.
die Feste Soden mit ihren Unterständen waren nicht mehr zu finden; Serre war
vollständig mit Brennessel über-wuchert. Überall lagen noch tote Pferde herum;
ein besonderes Kommando zum begra-ben derselben hatte wochenlang zu tun. In den
kommenden Wochen herrschte rege Kampftätigkeit. Dauerndes Artilleriefeuer,
besonders bei Nacht, starke Feuerüberfälle mit nachfolgenden
Patrouillenvorstößen. Handgranatenkämpfe, Minenfeuer, systemati-sche Beschießung
einstiger Unterstände mit Gasgranaten, Beschießung der Anmarsch-wege wechselten
gegenseitig ab. Auch Flieger beteiligten sich an dem Kampfe mit
Maschinengewehren und warfen Bomben aus geringer Höhe auf die Stellung ab. Das
Reservebataillon in Grévillers wurde oft von Fliegern angegriffen. Am 11. Juni
hatte das I. Bataillon allein 1 Toten und 22 Verwundete durch eine
Fliegerbombe. Der englische Flieger beherrschte alles.“
aus: „Das Württembergische
Reserve-Inf.-Regiment Nr. 121 im Weltkrieg 1914–1918“ Stuttgart, 1922
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