Sonntag, 22. Juli 2018

22. Juli 1918



„In der Nacht vom 21./22. Juli, 12.45 Uhr morgens, als die mit Essenträgern und Material beladenen Leute eines Trägertrupps im Gänsemarsch nach der vorderen Linie begriffen waren, schoß der Feind einige Lagen aus einer Gasminenbatterie ab. Dieser Gasminenüberfall traf unglücklicherweise gerade auch diesen Trägertrupp. Der Abschuß der Gasminen, der sonst meistens zu sehen und zu hören war, wurde verschleiert durch einige Lagen Brisanzgeschosse. Die in der Vorfeldlinie eingesetzten Truppen konnten ihre Gasmasken rechtzeitig aufsetzen; den Trägern, die überrascht wurden und ihre Lasten erst absetzen mußten, gelang es zum Teil gar nicht mehr, zum Teil zu spät: 7 starben, 14 erkrankten mehr oder weniger schwer an Gasvergiftung. Unter den Toten befand sich auch der Sergeant Haller (9.), der, seit Aufstellung des Regiments in der Front, lange Zeit bei den Infanterie-Pionieren verwendet worden war und nun als Sergeant in der Kompagnie Dienst tat. Ein braver Mann, Familienvater.“

aus: „Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 248 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1924

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