„Wiederum
waren gewaltige Vorbereitungen getroffen worden. Zwar lagen tagsüber die zur
Front führenden Straßen leer und verlassen im Sonnenbrand, aber mit Einbruch
der Dunkelheit erwachte geschäftiges Leben: Erkundungsabteilungen gingen an die
Front vor, lange Kolonnen von Lastkraftwagen, endlose Züge von Fahrzeugen aller
Art rollten nach Süden, schwer beladen mit Munition und Gerät. Erstaunlich war
der Artillerieauf-marsch und die Masse der bereitgestellten Munition, aufs
sorgfältigste waren die Vorbe-reitungen zum Nachziehen der Artillerie und
Minenwerfer, von Munition und Verpfle-gung über das Trichterfeld getroffen:
jedes Fahrzeug war mit Faschinen und Bohlen zum Überwinden von Gräben und
Trichtern ausgerüstet, besondere Pioniertrupps stan-den bereit, um Wege und
Übergänge herzustellen, beim Vorschleppen der Geschütze und Fahrzeuge
mitzuhelfen. Peinlichste Sorgfalt wurde insbesondere auch der Geheim-haltung des
Angriffsplanes gewidmet: Urlaub und Feldpostverkehr mit der Heimat waren
beschränkt, strengstes Schweigen jedermann zur Pflicht gemacht, niemand durfte
die Unterkunft ohne schriftlichen Ausweis verlassen. Angesichts dieser
Vorbereitungen war die Stimmung zuversichtlich.“
aus: „Das Grenadier-Regiment „Königin
Olga“ (1. Württ.) Nr. 119 im Weltkrieg 1914-1918“, Stuttgart 1927
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