„Der
Gegner nimmt am 15. August den Bahndamm, dessen Besetzung er natürlich schon
bemerkt hatte, unter starkes Feuer. Roye selbst wird unter ein Vernichtungsfeuer
genommen, wie ich es selten erlebt habe. Granaten allerschwersten Kalibers mit
Verzö-gerungszünder, die eine verheerende Wirkung hatten, rissen metertiefe
Löcher in die Straßen und brachten ganze Häuserblocks zum Einsturz.
Brandgranaten vernichteten, was noch übrig geblieben war, und in kurzer Zeit
war die vor ein paar Tagen noch wohlerhaltene Stadt ein Trümmerhaufen. Es war
ein unheimlicher, schauriger Anblick vom Bahndamm aus: vor uns das höllische
Feuerwerk der explodierenden Geschosse und der vielfarbigen Leuchtkugeln,
hinter uns das brennende Roye mit seinen grotesk beleuchteten Umrissen. Dazu
das unaufhörliche Donnern der Geschütze, das Krachen der Granaten, das Hämmern
der Maschinengewehre und das Bellen der Gewehre, Schreie von Verwundeten,
Stöhnen von Sterbenden, das unheimliche Zischen der die Luft durchschneidenden
Geschosse, ein Bild und ein Erlebnis, wie dem Inferno Dantes entnommen.“
aus: „Das Württembergische Infanterie-Regiment
Nr. 413 im Weltkrieg 1916-1918“, Stuttgart 1936
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