Donnerstag, 30. August 2018

30. August 1918



„Am 30. August setzte 6.30 Uhr vormittags starkes Trommelfeuer ein, dem bald ein mit starken Kräften geführter Angriff folgte. Starker natürlicher Nebel, verstärkt durch künstlichen der englischen Nebelgranaten, gestattete nur geringen Ausblick. Trotzdem wurde der Angriff abgeschlagen und besonders I. und II. Bataillon glaubten schon, die Schlacht sei vorbei. Nur an einer Stelle war der Gegner eingedrungen. Der Stab des I. Bataillons ging mit Handgranaten vor und beteiligte sich an der Säuberung der Stellung durch die 4. Kompagnie. Dabei fiel der damalige Bataillonsführer, Hauptmann d. R. Kühnlen. Als die Stellung wieder ganz in unserem Besitz war, da erschienen plötzlich Engländer und Kanadier in der linken Flanke und im Rücken des Regiments. Der Angreifer mußte beim linken Nachbar durchgebrochen sein und rollte die Stellung vom Süden her auf.
Nun gab es keine Rettung mehr. III. Bataillon wurde überrannt, ebenso das I. Bataillon, nur das II. Bataillon am rechten Flügel konnte sich noch halten. I. und III. Bataillon wurden gänzlich aufgerieben, nur wenige vom I. und III. Bataillon – etwa 50 Mann – entkamen; die anderen Überlebenden gerieten in Gefangenschaft, dabei beide Batail-lonsstäbe.
So hatte das Regiment an seiner Stelle gesiegt, es wurde aber ein Opfer der Gesamt-lage.“

aus: „Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 121 im Weltkrieg 1914–1918“ Stuttgart, 1922

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