„Am
30. August setzte 6.30 Uhr vormittags starkes Trommelfeuer ein, dem bald ein
mit starken Kräften geführter Angriff folgte. Starker natürlicher Nebel,
verstärkt durch künstlichen der englischen Nebelgranaten, gestattete nur
geringen Ausblick. Trotzdem wurde der Angriff abgeschlagen und besonders I. und
II. Bataillon glaubten schon, die Schlacht sei vorbei. Nur an einer Stelle war
der Gegner eingedrungen. Der Stab des I. Bataillons ging mit Handgranaten vor
und beteiligte sich an der Säuberung der Stellung durch die 4. Kompagnie. Dabei
fiel der damalige Bataillonsführer, Hauptmann d. R. Kühnlen. Als die Stellung
wieder ganz in unserem Besitz war, da erschienen plötzlich Engländer und
Kanadier in der linken Flanke und im Rücken des Regiments. Der Angreifer mußte
beim linken Nachbar durchgebrochen sein und rollte die Stellung vom Süden her
auf.
Nun
gab es keine Rettung mehr. III. Bataillon wurde überrannt, ebenso das I.
Bataillon, nur das II. Bataillon am rechten Flügel konnte sich noch halten. I.
und III. Bataillon wurden gänzlich aufgerieben, nur wenige vom I. und III.
Bataillon – etwa 50 Mann – entkamen; die anderen Überlebenden gerieten in
Gefangenschaft, dabei beide Batail-lonsstäbe.
So
hatte das Regiment an seiner Stelle gesiegt, es wurde aber ein Opfer der
Gesamt-lage.“
aus: „Das Württembergische
Reserve-Inf.-Regiment Nr. 121 im Weltkrieg 1914–1918“ Stuttgart, 1922
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