„Eugen Kelber
LEUTN. D. R.
FLIEGERJAGDST. 15 †
13. SEPTEMBER 1918
Geb. 1. 11. 1896
in Weitingen, Sohn des O.-Lehrers in Rottenburg, Sem. Rottweil seit 1911, rückte
am 1. Sept. 1914 als Kriegsfr. nach Ludwigsburg ein, kam am 6. Nov. ins Feld
und machte bei 248 den schweren Winter vor Ypern mit. Im Mai 1915 erhielt er
einen Kopfschuß. Lazarett Uerdingen bei Krefeld. Kaum hergestellt zog er zum
zweitenmale zu Landw. 120 ins Feld: Wald von Ailly und Apremont, St.
Mihielbogen, später im Cheppywald. Hier schlug er sich als Patrouillengänger
und Sturmtruppführer so hervorragend, daß er in kurzer Zeit E. K. II, die
Achselstücke, E. K. I und das Ritterkreuz d. Mil. Verd. Ord. errang. Bei einer
Patrouille im Cheppywald erhielt er einen Lungendurchschuß. Im Dez. 1917 kam er
zur Fliegerabteilung nach Böblingen. Nun war er in seinem Element. Im Juli 1918
gings zum II. Jagdgeschwader, Staffel 15. Am Abend des 13. Sep. kam er mit
sechs andern Fliegern in einen Kampf gegen eine Überzahl amerikanischer
Flieger. In Nebel und Sturm verlor er die Orientierung, kam Kampfgenossen ab
und traf allein mit den Feinden zusammen. Das war sein Untergang. Drei Tage
später fand man das verbrannte Flugzeug und die fast verkohlte Leiche im
Moseltale, 15 km südlich Metz. Am 29. Sept. wurde er in Waiblingen, dem
damaligen Dienstort seines Vaters, beigesetzt. Kelber zeigte klaren Blick, Geistesgegenwart,
Mut und Selbstzucht. Dies bahnte ihm den Weg zum glänzenden Aufstieg und machte
ihn im Verein mit seinen sonstigen Eigenschaften zu einem der besten, allseits
beliebten Offiziere.“
aus: „Ehrenbuch
der im Weltkrieg gefallenen kath. Lehrer Württembergs“, Biberach an der Riß
1927
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