„Am
15. September vormittags griffen feindliche Flieger, rechtzeitig gemeldet,
Stuttgart und Vororte mit Bomben an. Militärischer Sachschaden ist nicht
entstanden, dagegen wurde durch eine englische Fliegerbombe ein Privatwohnhaus
zerstört, wobei zwei Kinder, ein Knabe im Alter von 8 Jahren und ein Mädchen im
Alter von 3 Jahren den Tod fanden und eine Anzahl Personen verletzt wurden.
Leider
hat diese Tat aber noch mehr Opfer gefordert, denn nach rastlosen, auch in der
Nacht durch Berufsfeuerwehr und Militär ohne Unterbrechung fortgesetzten
Abräu-mungsarbeiten sind noch fünf weitere Tote geborgen worden, zwei von den
Schwerver-letzten sind im Spital gestorben.
Die
Namen der Toten sind: Frau Glasermeister Daunquart mit ihren beiden Töchtern
Margarete und Klara, Frau Helene Mathäs, Fräulein Rosa Mehrer, Soldat Willy
Narr; drei Kinder: Alfred und Mathilde Helene Seybold und Richard Strohmaier.
Schwer
verletzt sind: Glasermeister Daunquart und Frau Mathilde Narr.
Leichter
verletzt: Bürodiener Wilhelm Narr und Kind Helene Narr, Frau Anna Weiß,
geborene Müller, und zwei Kinder Otto und Klara Weiß, Fräulein Katharine Mehrer
und Schüler Ernst Wolf.
Den
betroffenen Familien wendete sich allgemeine Teilnahme in allen Kreisen der
Bevölkerung zu.
Am
17. September wurden noch zwei bisher vermißte Personen, Frau Rosine Mehrer und
das Kind Lisa Weiß, tot geborgen. Die Zahl der Todesopfer bei Einsturz des
zer-trümmerten Hauses hat sich somit auf elf erhöht.“
aus: „Schwäbisches Kriegstagbuch“, Stuttgart 1918
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