„Am
2. September zur gewohnten Stunde um 6.30 Uhr vormittags fing der Engländer
wieder zu trommeln an und nach einer halben Stunde ging seine Infanterie zum
Angriff über. Die vom Regiment besetzten Grabenstücke werden in zähem Aushalten
sämtlich gehalten, aber das Garderegiment Augusta bröckelte immer mehr ab.
Unser II. Batl. war gezwungen, mit Front nach Süden eine Lücke, die durch das
Zurückgehen der Garde entstanden war, abzuriegeln. Dadurch war die Verbindung
mit dem hart bedrängten, aber zäh stand haltenden I. Batl. bei Allaines
verloren gegangen. Leutnant d. R. Ohren des I. Batl., der an die im Norden
kämpfenden Truppen des Regiments Anschluß finden wollte, fiel bei dieser
schweren Aufgabe. Gegen 4 Uhr abends wichen die im Anschluß an das I. Batl.
nach Norden kämpfenden Teile des Kaiser-Franz-Garderegiments unerwartet rasch
zurück, so daß der Engländer dem III. Batl. in Flanke und Rücken kam. In der
Front hatte das schwache Häuflein unter Leutnant d. R. Holder jedem Angriff
standgehalten, aber von Flanke und Rücken gefaßt, wurde das III. Batl., bezw.
was noch von ihm übrig war, nach mißlungenem Durchbruch, von der Überzahl
erdrückt und gefangen genom-men. Nur der Bataillonsstab und der Unteroffizier
Wenninger der 11. Komp. konnten sich nach Südosten durchschlagen. Dem
übermächtigen Druck der Engländer weichend, aber besonders, um nicht das
Schicksal des III. Batl. erleiden zu müssen, zogen sich das I. und II. Batl.
kämpfend auf die Höhen von Aizecourt le Haut zurück. Der Gegner folg-te nur
zögernd, so daß mit einbrechender Dämmerung die beiden Bataillone mit Teilen
des Augusta-Regiments ohne Feindwirkung eine Stellung in alten Gräben bei
Drien-court beziehen konnte.“
aus: „Das Württembergische
Infanterie-Regiment Nr. 478 und seine Stammtruppen Brigade-Ersatz-Bataillone
Nr. 51, 52, 53 und Ersatz-Infanterie-Regiment Nr. 51“, Stuttgart 1924
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