„Mit
schweren Sorgen sahen Kommandeur und Führer der Zukunft entgegen. Die
Kompagnien, an und für sich nicht stark, hatten durch Marschausfälle und
Krankheit sehr gelitten. Die vielen feindlichen Angriffe hatten zahlreiche
Opfer gefordert. So sank die Stärke der Kompagnien immer mehr; es gab solche
mit einem Bestand von 10 und 12 Mann. Wohl hielt es die Stimmung aufrecht, daß
bisher der Feind immer wieder seinen Rücken zeigen mußte. Allein, konnte dies
auch weiterhin erzwungen werden? Der Schwabe ist zäh und nicht leicht ist er
aus seiner Bahn zu werfen. Allein, wo Übermenschliches geleistet werden mußte,
konnte er dies noch, mit zerrütteten Nerven, zum Umfallen müde? Ja, er konnte
es. Hier bei Vouziers bekam das Wort Treue seinen Sinn. Der Geist der
Zersetzung, der Untreue, im schwäbischen Kopfe fand er keinen Eingang.
„Aushalten!“ hieß es; also tat man’s, und schaute nicht, wieviele noch da
waren, sondern nur, wieviele kamen.“
aus: „Das Württembergische
Infanterie-Regiment Nr. 475 im Weltkrieg“, Stuttgart 1921
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