Samstag, 1. Dezember 2018

1. Dezember 1918



„War es auch natürlich, daß bei vielen die Freude über das Ende der täglichen Lebens-gefahr und des jahrelangen Druckes zunächst vorherrschte, so wurde die Stimmung doch sehr gedrückt, als die unerhörten Waffenstillstandsbedingungen bekannt wurden.
Die Haltung der Mannschaften des Regiments unterschied sich im allgemeinen vorteil-haft von der anderer Formationen.
Bezeichnend war, daß wo Schreier auftraten, dies Leute waren, die man während des Feldzuges nie rühmlich hatte erwähnen hören.
Es folgte der mühselige, meist unerquickliche Rückmarsch. Daß er überhaupt unter den bekannt schwierigen Verhältnissen gelang, ist ein letztes Ruhmesblatt der deutschen Offiziere in diesem Kriege.
Bei Hestière wurde die Maas überschritten; dann ging es durch den nördlichsten Teil von Luxemburg. Am 21. 11. erreichten wir die deutsche Grenze. Vom Feinde gedrängt, mußten große Märsche gemacht werden. Das Gelände, zumal in der Eifel, bot unge-heure Schwierigkeiten. Die Unterbringung war bei der Menge der Truppen sehr eng. Die Pferde mußten oft biwakieren. Dabei waren die Nächte empfindlich kalt.“

aus: „Das 2. württ. Feldartillerie.-Reg. Nr. 29 „Prinzregent Luitpold von Bayern“ im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1921

Max Seitz erkrankte auf dem Rückmarsch an Grippe, wurde am 25. November 1918 der Krankensammelstelle Adenau in der Eifel überwiesen und von dort in die Heimat transportiert.

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