Alfred Koßmann trat im August 1914 kriegsfreiwillig beim Ersatz-Bataillon des Füsilier- Regiments 122 und zog bereits Anfang September 1914 mit dem Reserve-Infanterie-Regiment 248 nach Flandern ins Feld. Er war ein guter Soldat, wurde verwundet, erhielt das Eiserne Kreuz II. Klasse, die Silberne Württembergische Militärverdienstmedaille und wurde zum Gefreiten befördert. In der Schlacht an der Somme versagten im wochenlangen Trommelfeuer bei Rancourt jedoch seine Nerven. Nervenkrank wurde er am 21. September 1916 ins Lazarett eingeliefert und kam nach vierwöchiger Behandlung am 17. Oktober 1916 zur Truppe zurück. Bereits am 28. Oktober 1916 wurde er wieder zur Beobachtung auf seinen Geisteszustand ins Lazarett eingewiesen, kam am 22. Oktober 1916 als wiedergenesen zurück und wurde als er am 27. Oktober 1916 vor Verdun erneut erkrankte in die Heimat abgeschoben. Er ver-starb am 4. Januar 1919 in seiner Heimatstadt Heilbronn.
Die Württembergische Armee hatte im Weltkrieg 1914 bis 1918 zwar nur einen Anteil von rund 4 % an den deutschen Streitkräften. Dennoch verging beinahe kein Tag ohne Verluste. Hier wird in losen Abständen durch die Veröffentlichung jeweils eines Schicksales an die Württembergischen Weltkriegsteilnehmer erinnert, die vor einhundert Jahren ihr Leben auf den Schlachtfeldern, auf den Verbandsplätzen, in den Lazaretten, in der Etappe, in der Heimat oder in Gefangenschaft lassen mußten.
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