Karl Winter war wegen Kurzsichtigkeit nur eingeschränkt als Soldat verwendbar. Er wurde am 21. August 1915 zum 1. Rekruten-Depot des 2. Landsturm-Infanterie-Bataillons Stuttgart XIII/3. eingezo-gen und kam am 8. November 1915 zum Landsturm-Infanterie-Bataillon Rottweil XIII/6. Am 2. Januar 1916 rückte er an die Westfront zur 1. Württembergischen Bewachungs-Kompagnie des Kriegsgefan-genen-Arbeits-Bataillons 88. Auf Grund des großen Personalmangels „k. v.“ (kriegsverwendungsfähig) geschrieben, wurde er am 7. August 1917 zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 121 zur spä-teren Verwendung an der Front versetzt. Am 14. September 1917 zog er erneut ins Feld, wurde jedoch nicht an der Front verwendet, sondern der Holzfäller-Abteilung 1/XIII. zugeteilt. Nach dem Rückmarsch kam Karl Winter am 25. November 1918 wieder zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 121 nach Ludwigsburg, wo er am 24. Januar 1919 tödlich erkrankte.
Die Württembergische Armee hatte im Weltkrieg 1914 bis 1918 zwar nur einen Anteil von rund 4 % an den deutschen Streitkräften. Dennoch verging beinahe kein Tag ohne Verluste. Hier wird in losen Abständen durch die Veröffentlichung jeweils eines Schicksales an die Württembergischen Weltkriegsteilnehmer erinnert, die vor einhundert Jahren ihr Leben auf den Schlachtfeldern, auf den Verbandsplätzen, in den Lazaretten, in der Etappe, in der Heimat oder in Gefangenschaft lassen mußten.
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