Karl Weidle wurde als gedienter Artillerist am 10. September 1914 zur 3. Ersatz-Batterie des Feldartil-lerie-Regiments 13 eingezogen und rückte am 13. Oktober 1914 zur leichten Munitions-Kolonne der II. Abteilung des Reserve-Feldartillerie-Regiments 54 ins Feld nach Flandern. Am 7. Mai 1915 wurde er altershalber entlassen. Am 21. Januar 1918 wurde Karl Weidle trotz angeschlagener Gesundheit erneut zur 3. Ersatz-Batterie des Feldartillerie-Regiments 13 eingezogen. Ein Gesuch seines Arbeitgebers um erneute Beurlaubung vom 2. April 1918 wurde abschlägig beschieden. Nach einem krankheitsbedingten Lazarettaufenthalt im April und Mai 1918 wurde er am 1. Juni 1918 zur Train-Ersatz-Abteilung 13 versetzt und kam von dort am 30. September 1918 zunächst zum Feld-Rekruten-Depot der 2. (Württem-bergischen) Landwehr-Division und am 18. Oktober 1918 zum Landwehr-Feldartillerie-Regiment 2 ins Feld in die Argonnen. Nach dem Rückmarsch durch Lothringen, die Rheinpfalz Baden und Württem-berg wurde Karl Weidle am 6. Dezember 1918 wieder zur Train-Ersatz-Abteilung 13 versetzt. Auf Grund seines Gesundheitszustandes wurde ihm eine Rente für Kriegsversehrte gewährt. Erneut schwer erkrankt starb er am 4. April 1919 als Kriegsrenten-Empfänger im Bürgerhospital in Stuttgart.
Die Württembergische Armee hatte im Weltkrieg 1914 bis 1918 zwar nur einen Anteil von rund 4 % an den deutschen Streitkräften. Dennoch verging beinahe kein Tag ohne Verluste. Hier wird in losen Abständen durch die Veröffentlichung jeweils eines Schicksales an die Württembergischen Weltkriegsteilnehmer erinnert, die vor einhundert Jahren ihr Leben auf den Schlachtfeldern, auf den Verbandsplätzen, in den Lazaretten, in der Etappe, in der Heimat oder in Gefangenschaft lassen mußten.
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