Carl Rakowsky wurde am 19. Mai 1915 als ungedienter Landsturmpflichtiger zum Ersatz-Bataillon des Landwehr-Infanterie-Regiments 119 eingezogen. Nachdem er einige Zeit bei den Landsturm-Bataillonen Rottweil und Ellwangen im Wachdienst tätig war, kam er am 20. August 1917 an die Front zum Reserve-Infanterie-Regiment 248 direkt in die Abwehrschlacht vor Verdun. Er wurde bereits am 26. August 1917 bei Montfaucon durch ein Artillerie-Geschoß an der Hand verwundet und wurde nach Abschluß seiner Lazarett-Behandlung am 15. November 1917 zum Ersatz-Bataillon seines Regiments. Am 7. April 1918 wieder an der Front, schien es Carl Rakowsky bei seinen schwäbischen Kameraden nicht zu gefallen. Er entfernte sich am 6. August 1918 unerlaubt von der Truppe und geriet in englische Gefangenschaft, wo er am 1. Mai 1919 an Lungentuberkulose und allgemeiner Entkräftung verstarb.
Die Württembergische Armee hatte im Weltkrieg 1914 bis 1918 zwar nur einen Anteil von rund 4 % an den deutschen Streitkräften. Dennoch verging beinahe kein Tag ohne Verluste. Hier wird in losen Abständen durch die Veröffentlichung jeweils eines Schicksales an die Württembergischen Weltkriegsteilnehmer erinnert, die vor einhundert Jahren ihr Leben auf den Schlachtfeldern, auf den Verbandsplätzen, in den Lazaretten, in der Etappe, in der Heimat oder in Gefangenschaft lassen mußten.
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