Fritz Schäfer kämpfte noch zwei Wochen im Weltkrieg. Am 7. Mai 1918 als ungedienter Landsturm zum Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 119 eingezogen, kam er am 23. September 1918 zum Feld-Rekruten-Depot der 26. Reserve-Division zur Ausbildung hinter der Front und am 29. Oktober 1918 zum Reserve-Infanterie-Regiment 121 in die Hermann-Stellung am Schelde-Kanal. Seine Aufgabe bestand hauptsächlich im Marschieren: ab dem 7. November 1918 begann der Rückzug in die Antwerpen-Maas-Stellung, das Regiment marschierte rund 70 Kilometer bis Hal südwestlich Brüssel. Von dort wurde nach Abschluß des Waffenstillstandes bis Ende November 1918 rund 300 Kilometer bis in die Gegend von Remscheid marschiert. Nach einigen Rasttagen wurde das Regiment verladen und traf am 4. und 5. Dezember 1918 in Gmünd ein. Fritz Schäfer wurde infolge Demobilmachung am 11. Dezember 1918 zur 8. Kompagnie des Infanterie-Regiments 180 versetzt, traf aber nicht mehr bei seiner neuen Einheit ein, sondern kam krankeitshalber ins Lazarett. Dort verstarb er am 25. Juli 1919 im Alter von 19 Jahren.
Die Württembergische Armee hatte im Weltkrieg 1914 bis 1918 zwar nur einen Anteil von rund 4 % an den deutschen Streitkräften. Dennoch verging beinahe kein Tag ohne Verluste. Hier wird in losen Abständen durch die Veröffentlichung jeweils eines Schicksales an die Württembergischen Weltkriegsteilnehmer erinnert, die vor einhundert Jahren ihr Leben auf den Schlachtfeldern, auf den Verbandsplätzen, in den Lazaretten, in der Etappe, in der Heimat oder in Gefangenschaft lassen mußten.
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