Mittwoch, 1. Juni 2022

1. Juni 1922


Julius Weitmann, lediger Goldschmied aus Gmünd, hatte in den Jahren 1903bis 1905 seinen Wehrdienst beim Infanterie-Regiment 127 abgeleistet. Als Reservist wurde er sofort bei Mobilmachung am 2. August 1914 zum Grenadier-Regiment 123 eingezogen und kam wenige Tage später zum Ersatz-Bataillon seines Friedensregiments 127. Am 29. August 1914 marschierte er mit dem Nachersatz zum Feldregiment in die Argonnen, wo er am 3. September 1914 eintraf. Julius Weinmann nahm bis Ende Dezember 1915 mit seinem Regiment an den Stellungskämpfen im Argonnenwald bei Binarville teil. Anfang Januar 1916 wurden die 127er in den Wytschaetebogen vor Ypern verlegt. Auch hier geriet Julius Weinmann mit dem Regiment in teilweise heftige Stellungskämpfe (Doppelhöhe 60).

Ende Juli 1916 mußte das Regiment in die Schlacht an der Somme. Am 16. August 1916 schlug die 2. Kompagnie bei Guillemont unter schweren eigenen Verlusten einen kombinierten britisch-französischen Angriff auf ihre Stellungen zurück. Julius Weitmann wurde vermißt und war in französische Gefangen-schaft geraten. Er kehrte dreieinhalb Jahre später am 13. Februar 1920 aus der Gefangenschaft zurück und wurde drei Tage später vom Durchgangslager Mannheim in die Heimat entlassen, wo er am 1. Juni 1922 an den Folgen der Entbehrungen von Kriegsdienst und Gefangenschaft verstarb.

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