Hermann Wacker, lediger Bildhauer aus Untertürkheim, wurde am 21. September 1914 als ungedienter Ersatzrekrut zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 125 eingezogen. Noch während der infan-teristischen Grundausbildung wurde er am 10. Oktober 1914 zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 126 versetzt und kam von dort am 16. Dezember 1914 zum Feldregiment an die Front. Das Regiment befand sich im Stellungskrieg vor Ypern. Am 30. Juni 1915 wurde Hermann Wacker durch einen Granatsplitter am linken Ohr verwundet. Die Regimentsgeschichte berichtet über diese Zeit:
„Täglich bearbeitete der Engländer unsere Stellung meist von der Flanke her mit schwerer Artillerie. Das brachte Verluste und Schaden an Gräben und Deckungen. ( ... ) Was bei Nacht gearbeitet wurde, wurde meist am nächsten Tag wieder zusammengeschossen.“
Hermann Wacker kehrte nach sechswöchigem Lazarettaufenthalt am 14. August 1915 zum Regiment zurück. Das Regiment verblieb in der nachfolgenden Zeit im Bereich der Nordwestfront. In den Kämpfen in Flandern, an der Somme, am Chemin des Dames und vor Verdun erwarb sich Hermann Wacker das Eiserne Kreuz zweiter Klasse und die silberne Württembergische Militärverdienstmedaille.
Am 14. September 1917 bezog das Regiment Kampfstellungen nördlich Lens. Die Regimentsgeschich-te berichtet von geringer Infanterietätigkeit, andauerndem Artillerie-Streufeuer und heftigem Minen-werferfeuer. Am 20. September 1917 wurde Hermann Wacker bei Pont-â Vendin durch Granatsplitter an der linken Schulter, an der Hand und am Fuß schwer verwundet. Nach monatelangen Aufenthalten in mehreren Lazaretten wurde er am 29. April 1918 als weitgehend genesen der Genesenden-Kompagnie des Ersatz-Bataillons des Infanterie-Regiments 126 überwiesen. Infolge seiner Verwundungen körper-lich eingeschränkt und nicht mehr in der Lage, seinen Beruf als Bildhauer auszuüben, wurde er zum Besuch eines Kriegsbaukurses für Invaliden dem Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 125 in Stuttgart zugeteilt. Hermann Wacker erkrankte infolge seiner schweren Verwundungen an der Lunge. Er verstarb am 17. März 1923 in der Lungenheilanstalt Charlottenhöhe in Schömberg im Schwarzwald.
Bilder: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 466
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