Ernst Obenland, Kuhbauer auf dem elterlichen Hof in Ilsfeld, wurde am 12. Dezember 1914 als Ersatz-Rekrut zum Ersatz-Bataillon des Füsilier-Regiments 122 eingezogen. Nach der infanteristischen Grund-ausbildung kam er am 17. März 1915 zum Reserve-Infanterie-Regiment 120, das sich in Ruhe in Cambrai befand, ins Feld. Das Regiment wurde vom 24. bis 27. März 1915 in Nachtmärschen in die Gegend östlich Lille verlegt. Als Folge dieser Märsche mußte Ernst Obenland bereits am zweiten Marschtag fußkrank das Lazarett in Cambrai aufsuchen; wiederhergestellt kehrte er am 6. April 1915 zum Regiment zurück, das sich in den neuen Unterkünften östlich Lille weiterhin in Ruhe befand.
Am 9. Mai 1915 wurde das Regiment alarmiert und in die Gegend nördlich Arras verlegt, wo die Franzosen die deutschen Linien deutlich zurückgedrängt hatten. Beim Versuch, am folgenden Tag das Dorf Souchez einzunehmen, wurde Ernst Obendland bei Givenchy durch einen Schuß in den linken Unterarm verwundet.
Ernst Obenland wurde nach seiner Entlassung aus dem Lazarett am 9. August 1915 zur vollständigen Genesung dem Ersatz-Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 120 zugeteilt. Nach laufenden truppenärztlichen Untersuchungen, bei denen er abwechselnd als arbeits- oder garnisonsverwendungs-fähig eingestuft wurde, wurde er schließlich am 30. Juni 1917 als „arbeitsverwendungsfähig Heimat“ beurteilt und am 10. Juli 1917 mit einer Kriegsinvaliden-Teilrente in die Heimat entlassen. Er verstarb am 22. Juni 1923 im Karl-Olga-Krankenhaus in Stuttgart an den Spätfolgen seiner Verwundung.
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