Mittwoch, 15. Oktober 2025

15. Oktober 1925

 


Wilhelm Kober, lediger Zinngießer aus Eßlingen am Neckar wurde am 15. Oktober 1913 als Rekrut eingezogen. Zu Kriegsbeginn bereits aktiv beim Heer, rückte er am 8. August 1914 mit dem Feld-regiment an die Front im Oberelsaß, wo er am 28. August 1914 bei Saint Benôit durch euin Gewehr-Geschoß am Rücken verwundet wurde. Nach seiner Wiederherstellung in Lazaretten  in Saarburg, Straß-burg und Mannheim kam er am 20. Oktober 1914 zur vollständigen Genesung zum Ersatz-Bataillon seines Regiments.

Am 1. Dezember 1914 zu seinem Regiment, das in Stellungskämpfen vor Ypern lag, zurück. Hier wurde er am 9. August 1915 durch einen Granatsplitter am rechten Fuß verwundet. Er verlor zwei Zehen. Die Regimentsgeschichte berichtet von diesem Tag:

Jede Verständigung durch Telephon ist ausgeschlossen, denn während die braven Fernsprecher an einer Stelle flicken, wird der Draht an unzähligen anderen Stellen wieder zerschossen. Nur unter Aufwendung größter Energie ist es möglich, durch Patrouillenoffiziere und Meldegänger die Lage zu klären. ( ... ) Die vordere Linie ist vollkommen eingeebnet, die den Trichter nach Osten und Nordosten umschließende Deimlingstellung unhaltbar und die Minenwerfer am Bellewaardeteich, die den Gegenangriff in erster Linie vorzubereiten haben, sind ohne Munition. Persönlich führt der Regimentskommandeur seine führerlos gewordene 8. Kompagnie im schwersten Feuer zur Deimlingstellung vor, die als Ausfallstellung für den Gegenangriff gedacht ist. Mann für Mann läßt er am Eingang zum Deimlingsgraben an sich vorbeiziehen, hier mit Worten der Ermutigung an noch kriegsungewohnte, dort mit Worten der Anerkennung an kriegs-erprobte und ausgezeichnete Mannschaften und Unterführer, und gleichzeitig drückt er jedem noch Handgranaten aus dortstehenden Munitionskisten in die Hand, während ununterbrochen ein Eisenhagel über den Graben hinwegfegt.“

Bilder: „Infanterie-Regiment 126 im Weltkrieg“, Stuttgart 1929


Wilhelm Kober wurde nach seiner Verwundung ins Lazarett in Cambrai eingeliefert. Nach Behandlung in Lazaretten in Gent, Brüssel und Friedberg in Hessen kehrte er am 14. Oktober 1915 zum Ersatz-Bataillon zurück. Nicht mehr marsch- aber arbeitsfähig folgte am 7. Februar 1916 seine Entlassung zur Arbeitsaufnahme bei der Firma Eberspächer in Eßlingen am Neckar. Er verstarb am 15. Oktober 1925 in seinem Heimatort an den Folgen des Krieges.


Mittwoch, 16. Juli 2025

16. Juli 1925

 


Hans Rößler war bei Kriegsausbruch als Former in Eßlingen am Neckar tätig. Er wurde am 20. Mai 1915 als Ersatzrekrut zum Ersatz-Bataillon des Grenadier-Regiments 123 eingezogen und dort im Infanteriedienst ausgebildet. Am 8. September 1915 wurde er zur weiteren Ausbildung am Maschinen-gewehr und der Pistole 08 zum 1. Ersatz-MG-Kompagnie/XIII. versetzt. Am 4. Januar 1916 kam er zum Feld-Maschinengewehr-Zug 223/223 an die Front, der im März 1916 in der 2. MG-Kompagnie des Infanterie-Regiments 121 aufging.

Hans Rößler wurde in der Ypern-Hooge-Stellung und in der Schlacht an der Somme eingesetzt. Nach Rückkehr seines Regiments aus der Sommeschlacht nach Flandern erhielt er am 5. Oktober 1916 bei Messines eine schwere Verwundung durch einen Minensplitter in den Bauch.

Der Einsatz im Krieg war für Hans Rößler mit der Verwundung beendet. Nach der Versorgung in meh-reren Lazaretten wurde er am 8. Februar 1917 als genesen wieder der 1. Ersatz-MG-Kompagnie/XIII. in Münsingen zugeteilt und am 6. März 1917 zur Arbeitsaufnahme zurückgestellt. Am 11. Mai 1917 erfolgte seine Entlassung aus dem Heeresdienst als arbeitsverwendungsfähig mit Kriegsrentenanspruch.

Hans Rößler heiratete nach seiner Entlassung und zog nach Stuttgart. Er verstarb am 16. Juli 1925 an den Spätfolgen seiner Verwundung in seiner Wohnung im Hinterhaus der Rosenstraße 38. Er wurde auf dem Ehrenfeld des Waldfriedhofes in Degerloch beigesetzt.

Bild: Landesarchiv Stuttgart, Bestand M 496


Samstag, 24. Mai 2025

24. Mai 1925

 


Andreas Obergfell, zu Kriegsbeginn als Möbelzeichner in Stuttgart beschäftigt, hatte in den Jahren 1907 bis 1909 beim Grenadier-Regiment 119 gedient. Er rückte am 6. August 1914 zum Ersatz-Bataillon dieses Regimentes ein, bei dem er beinahe zwei Jahre als Unteroffizier verblieb. Im Juli 1916 wurde er zur kämpfenden Truppe an die Westfront verlegt. Andreas Obergfell kam zunächst zum Feld-Rekruten-Depot der 26. (Württembergischen) Reserve-Division zur Ausbildung und Eingewöhnung hinter der Front, an der zu dieser Zeit die Schlacht an der Somme im Gange war. Am 23. September 1916 kam er zum Infanterie-Regiment 180, das nördlich Albert an der Ancre in Stellungskämpfen stand.

Andreas Obergfell zog sich bereits beim Anmarsch zur Kampflinie bei Thiepval eine Kniegelenksent-zündung mit Rotlauf zu. Er kam am 25. September 1916 ins Lazarett und am 19. Dezember 1916 zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 180. Von dort ging es nach kurzem Aufenthalt beim Feld-Rekruten-Depot der 204. (Württembergischen) Infanterie-Division an die Yser zum Infanterie-Regiment 413. Nach einem Jahr Stellungskämpfen in Flandern mit kurzen Erholungszeiten an ruhigeren Fronten in Lothringen und im Oberelsaß und Stellungskampf in der Siegfrriedstellung von Mitte September bis MItte November 1917 erkrankte Andreas Obergfell am 6. Dezember 1917 in Hooglede an Magen- und Darmkatarrh. Nach der Lazarettbehandlung kam er am 13. Februar 1918 kurz zum Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regiments 127 und am 21. Februar 1918 zum Ersatz-Bataillon des Grenadier-Regiments 119, bei dem er bis zu seiner Entlassung aus dem Heeresdienst am 5. Dezember 1918 verblieb.

Andreas Obergfell erhob bei seiner Entlassung Ansprüche wegen Kriegsdienstbeschädigung. Er verstarb am 24. Mai 1925 in Feuerbach an den Folgen des Kriegsdienstes.